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Was ist Interpretation?
Vortragender: Carsten Schmieder>
Die schwierige Wirklichkeit der Zeichen
Friedrich Kittler zitierte in einem seiner Aufsätze folgendes Stück aus Nietzsches Zweiter Unzeitgemäßer Betrachtung: „Der Mensch fragte wohl einmal das Thier: warum redest du mir nicht von Deinem Glücke und siehst mich immer nur an? Das Thier will auch antworten und sagen, das kommt daher, dass ich immer gleich vergesse, was ich sagen wollte — da vergaß es aber auch schon diese Antwort und schwieg: so dass der Mensch sich darob verwunderte.“ (Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 1, S. 248) Kittler fährt etwas weiter unten ungefähr so fort: „Doch das Subjekt will nicht nur reden, sondern auch angesprochen werden, und so erfindet es das Gesetz seiner beschränkten Ökonomie „Aug’ um Aug’, Zahn um Zahn, Wort um Wort.“ (Friedrich Kittler, Vergessen, in: U. Nassen (Hrsg.), Texthermeneutik, Aktualität, Geschichte, Kritik. Paderborn, München, Wien, Zürich 1979) Allerdings führt dies direkt ins kommunikative Disaster: Meint das Wort auch das, was es sagt? Und – ist es verschriftet –, so ist das Mißverständnis zwangsläufig wie allgegenwärtig. Interpretation wäre die Lösung, jenes zu umgehen, doch unklar ist, was diese ist und wie sie funktioniert.
Der Vortrag versucht eine historische Annäherung, die voranging auf literarische Texte zielt, wobei den Kern zwei lateinische Gedichte und ihre Interpretationen bilden: Horaz, c. 1,30 und Martial 6,24
Datum: 21.10.2019 (20:00:00 - 22:30:00)
Ort: Alte Jakobstr. 12 / Ecke Ritterstr. (Tiyatrom Theater), 10969 Berlin
Kosten
Keine Kosten
Teilnehmer Keine Teilnehmer
Max. Teilnehmer Keine Teilnehmerbegrenzung
Max. Begleitpersonen 5
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